Elektroauto im Winter – Kann das funktionieren?
Wir haben uns gefragt: Kann man mit einem Elektroauto auch im Winter und auf der Langstrecke fahren? Und was passiert, wenn es richtig kalt wird? Also haben wir einfach mal einen Selbstversuch gestartet und uns auf den Weg in den hohen Norden gemacht. Unser Ziel: Arvidsjaur in Schweden, nur 100 Kilometer südlich vom Polarkreis.
Der Plan: Vom Harz bis nach Lappland
Für die Reise hatten wir vom Volkswagen ID. Drivers Club einen VW ID. Buzz Cargo zur Verfügung gestellt bekommen – ein Elektrobus mit satten 204 PS und einem 77 kWh Akku. Die Herausforderung: Wir wollten die Strecke komplett „on the road“ zurücklegen und ohne Fähren. Und noch eine Sache: Wir wollten nur an Ionity-Schnellladesäulen laden, um zu testen, ob die Ladeinfrastruktur wirklich ausreicht, um sicher an unser Ziel zu kommen.
Erste Etappe: Über die Brücken nach Stockholm
Die erste Etappe führte uns vom Harz aus über die „Große-Belt-Brücke“ bis nach Kopenhagen und weiter über die „Öresundbrücke“ nach Stockholm. Die Strecke war rund 1.366 Kilometer lang, und der Bordcomputer rechnete mit einer Fahrtzeit von etwa 12 Stunden und 8 Ladestopps à 30 Minuten. Am späten Abend kamen wir dann entspannt und sicher in Stockholm an.
Zweite Etappe: Schnee, Schnee, Schnee!
Nach einer kurzen Nacht und einem schnellen Frühstück in Stockholm ging’s am nächsten Tag weiter nach Arvidsjaur. Diesmal waren es nur noch 940 Kilometer, aber die Fahrt dauerte ebenfalls etwa 12 Stunden. Die Geschwindigkeit war aufgrund der Verkehrsregeln langsamer und der Computer berechnete nur 5 Ladestopps à 25 Minuten. In den letzten 100 Kilometern setzte dann auch noch heftiger Schneefall ein, was die Fahrt etwas abenteuerlicher machte – aber auch diese Etappe haben wir sicher gemeistert.
Der ID. Buzz: Wintertauglich ohne Probleme
Fazit: Der ID. Buzz hat seine Sache richtig gut gemacht. Die schneebedeckten und teilweise vereisten Straßen in Schweden waren kein Problem. Selbst durch 30 Zentimeter Neuschnee bahnte sich der heckangetriebene ID.Buzz mit seinen Serien-Winterreifen sicher seinen Weg.
Zurück nach Hause: Der entspannte Roadtrip
Nach zwei Tagen in Arvidsjaur, in denen wir unseren Freunden der Volkswagen Driving Experience einen Besuch abstatteten, ging’s wieder zurück in den Harz. Auch auf der Rückreise war der Elektrobus total problemlos unterwegs, und der insgesamt 5.200 Kilometer lange Roadtrip war wirklich entspannt. Der gesamte Energieverbrauch lag bei etwa 1.300 kWh, was bei den kalten Temperaturen rund 25 kWh pro 100 Kilometer ergibt.
Ladekosten und Verbrauch: Günstiger als mit Diesel
Die Ladekosten an den Ionity-Säulen betrugen 26 Cent pro kWh, also rund 6,50 Euro für 100 Kilometer. Zum Vergleich: Ein Diesel-Transporter wie der VW T6 würde bei einem Verbrauch von 6,2 Litern auf 100 Kilometer und einem Dieselpreis von 1,69 Euro rund 10,48 Euro pro 100 Kilometer kosten.
Unser Fazit: Elektro-Longdrives im Winter sind kein Problem
Für uns steht fest: Langstreckenfahrten mit einem Elektroauto sind auch im Winter absolut möglich und dazu noch komfortabler und günstiger als mit einem vergleichbaren Diesel. Im kommenden Winter planen wir bereits den nächsten Roadtrip – stay tuned. 😉
Von der Tour haben wir übrigens tagesaktuelle Videos produziert:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Natürlich haben wir den ID.Buzz auch zum Driften gebracht 😉
Zu guter Letzt gibt’s hier noch unsere Top 10 Ausstattungsmerkmale vom ID. Buzz Cargo